Wichtige Infos wegen Corona

Hintergrundwissen zu Weisheitszähnen

Hier finden Sie mehr Informationen zu den Weisheitszähnen. Selbstverständlich ersetzt dies nicht unser Beratungsgespräch.

Wie die Evolution den Menschen piesackt oder: Wieso haben wir überhaupt Weisheitszähne?

Wir haben 32 Zähne: 16 oben, 16 unten, und jeweils auf jeder Seite 8. Ganz hinten wächst an der achten Stelle der Weisheitszahn. Deshalb spricht der Zahnarzt von dem „Achter“. Den meisten Menschen wachsen vier Weisheitszähne. Andere bekommen gar keine, bei manchen entstehen nur zwei, in seltenen Fällen entwickeln sich sogar acht.

Oft bleiben die Weisheitszähne im Kiefer stecken, sie brechen nicht durch und sind deshalb nicht zu sehen. Dieses ist schätzungsweise bei 80 Prozent der jungen Erwachsenen der Fall. Allerdings kann es sein, dass die Achter erst recht spät in die Mundhöhle hineinwachsen. Etwa vom 16. Bis zum 40. Lebensjahr können Weisheitszähne auftauchen.

Relikt der Vorfahren

Weisheitszähne machen oft Ärger, weil Ihnen der Platz im Kiefer fehlt. Das hat etwas mit der menschlichen Entwicklungsgeschichte zu tun. Vor Millionen von Jahren sah das Gesicht unserer Vorfahren anders aus: die Mundregion stand mehr vor als heute, Ober- und Unterkiefer waren länger. In diesen Mund passten alle 32 Zähne gut hinein. Der Grund dafür: unsere steinzeitlichen Vorfahren mussten noch viel kauen, was bei Ihnen das Kieferwachstum anregte. Als jedoch die Nahrung immer mehr zerkleinert und zerkocht wurde, bis hin zu heute wachsweichen Hamburgern und trinkbarem Obst, fielen die mechanischen Reize aus – der Kiefer schrumpfte und gewährte den Zähnen immer weniger Platz. Somit verkürzte sich im Laufe der Zeit der menschliche Kiefer, aber die Menge der Zähne blieb dieselbe. Weil der Weisheitszahn als letzter wächst, findet er häufig nicht mehr genügend Raum. Dann verkeilt er sich am Ende des Kiefers oder bricht nur teilweise durch. Ihren Namen verdanken die Weisheitszähne übrigens der Tatsache, dass sie erst so spät durchbrechen. In früheren Zeiten wurde Alter eben mit Weisheit gleichgesetzt.

Wann und warum müssen Weisheitszähne überhaupt entfernt werden?

Eine dringende Entfernung der Weisheitszähne wird empfohlen, wenn

  1. sie aufgrund von Platzmangel nur zum Teil erscheinen können und der restliche Anteil von einer Zahnfleischkapuze verdeckt bleibt. Dort können sich Speisereste und Plaque sowie Zahnstein festsetzen und eine schmerzhafte Entzündung im Zahnfleisch und Kieferknochen auslösen.
  2. sie durch den Wachstumsdruck auf die Nachbarzähne Druck auf die gesamte Zahnreihe ausüben und sie dadurch Anteil daran haben, dass sich Zähne in der Zahnreihe besonders in der Front verschieben können.
  3. sie die Nachbarzähne durch den Wachstumsdruck auflösen können (Resorption) und deshalb in manchen Fällen sogar eine Entfernung der Nachbarzähne notwendig macht.
  4. sich das 'Zahnsäckchen' (Follikel) zu einer Zyste umwandelt. Alle Zähne entwickeln sich im sogenannten 'Zahnsäckchen' und sind darin verpackt bis sie in die Mundhöhle durchbrechen. Das 'Zahnsäckchen' verwandelt sich dann in umliegendes Zahnfleisch. Fehlt Platz für den Weisheitszahn im Kiefer, kann sich das Zahnsäckchen langsam in eine Zyste verwandeln, wächst durch Verdrängung der Nachbarstrukturen und gefährdet damit den umliegenden Knochen sowie die Nachbarzähne.
  5. sich eine unbemerkte Karies im Weisheitszahn, die sich unter der Zahnfleischkapuze entwickelt hat, auf den Nachbarzahn übergreifen kann. Dieses ist ein besonders ärgerlicher Verlauf, weil ein vormals gesunder, bleibender Zahn geschädigt wird und eventuell verloren gehen kann.
  6. der Gegenspieler des Weisheitszahns fehlt. Das Kauen funktioniert nur, wenn ein Zahn seinen Gegenzahn (Antagonisten) hat. Fehlt dieser, verliert der Zahn seine Funktion. Die sehr weit hinten liegenden Weisheitszähne bergen die Gefahr eine Karies zu entwickeln, sich zu entzünden oder aus dem Kiefer heraus zu wachsen und dadurch andere Zähne zu gefährden.
Warum wird empfohlen, die Weisheitszähne frühzeitig und damit vorsorglich entfernen zu lassen?

Die prophylaktische (vorsorgliche) Weisheitszahnentfernung wird empfohlen, weil der Kieferorthopäde oder Zahnarzt beim noch nicht ausgewachsenen Jugendlichen durch Auswertung von Röntgenbildern diagnostizieren kann, dass die Weisheitszähne später keinen Platz im Kiefer haben werden und dadurch zu einem der oben genannten Ploblemen führen können.

Das ideale Zeitfenster für die Entfernung der Weisheitszähne liegt im Alter zwischen 14 und 20 Jahren ('nicht zu früh und nicht zu spät'), da die Wurzeln der Weisheitszähne in diesem Alter noch nicht voll ausgebildet und die Zähne demnach leichter zu entfernen sind.

Nach dem 20. Lebensjahr sind die Wurzeln der Zähne voll ausgebildet und liegen oftmals sehr nah an anatomischen Strukturen wie dem Unterkiefernerven oder der Kieferhöhle im Oberkiefer. Je später demnach die Entfernung der Weisheitszähne, desto höher steigt das Risiko, dass Nachbarstrukturen wie der Unterkiefernerv geschädigt werden könnten. Ein weiteres Argument ist die zunehmende Festigkeit des Zahns im Kieferknochen je älter wir werden. Die Zähne 'verbacken' geradezu mit dem umliegenden Knochen und die Zahnentfernung gestaltet sich dadurch umso schwieriger.

Wann können Weisheitszähne belassen werden?

Die Weisheitszähne können belassen werden, wenn sie aufgrund einer ausreichenden Größe des Kiefers gut in die Zahnreihe passen. Ebenso sieht man von einer prophylaktischen Entfernung der Achter ab, wenn diese ein größeres Risiko birgt als dass ein Nutzen dadurch entsteht.

Warum zu uns?

Wir sind eine rein chirurgisch tätige Praxis und haben uns darauf spezialisiert, die Weisheitszahnentfernung möglichst schonend, minimalinvasiv und sorgsam durchzuführen. Die tägliche Routine ermöglicht es uns, diese Behandlung nicht nur schnell, sondern auch in entspannter Atmosphäre anzubieten. Durch unsere langjährige Erfahrung können wir unseren Patienten diesen Eingriff so angenehm wie möglich gestalten.

Unsere Mitarbeiterinnen betreuen Sie, bzw. Ihre Tochter/ Ihren Sohn nett und einfühlsam und assistieren präzise beim Eingriff.

Sollten Sie als Begleitperson dabei sein, wird Ihnen während Ihrer Wartezeit gerne auch ein Café, ein Capucchino oder ein Wasser serviert.